Alles über Fledermäuse

Auszeichnung Fledermaus freundliches Haus

 

Hohmann Josef mit Enkeln und Stefan Zaenker sowie Herbert Schmitt NABU Petersberg
Hohmann Josef mit Enkeln und Stefan Zaenker sowie Herbert Schmitt NABU Petersberg

 

Fledermausfreundliche Häuser im Landkreis Fulda ausgezeichnet

 

FULDA. Gleich drei Auszeichnungen von fledermausfreundlichen Häusern konnte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda, Stefan Zaenker, in den vergangenen Tagen vornehmen. Bei der Aktion, die in enger Zusammenarbeit mit dem NABU Landesverband Hessen erfolgte, wurde Hausbesitzern in Uttrichshausen, Büchenberg und Petersberg/Steinhaus für ihr Engagement im Fledermausschutz gedankt.

 

Viele der 17 im Landkreis Fulda vorkommenden Fledermausarten suchen im Sommer die menschliche Nähe. Dachböden, Mauerlücken, Verschalungen oder Spalten bieten den Fledermäusen optimale Bedingungen für die Aufzucht des Nachwuchses. Fledermäuse bringen ihre Jungen im Frühsommer zur Welt. Sie brauchen möglichst zugluftfreie, warme und störungsfreie Plätze. Die im Landkreis häufig vorkommende Zwergfledermaus oder die seltene Breitflügelfledermaus nutzen enge Spalten zwischen den Balken oder hinter der Fassadenbekleidung als Quartier. „Fledermäuse nutzen nur vorhandene Hohlräume und beschädigen keinesfalls Dämmungen“, sagt Stefan Zaenker. „Darüber hinaus sind sie sehr nützliche Tiere. Eine Fledermaus kann in einer Nacht bis zu 5.000 Mücken vertilgen.“

 

Die Fledermausschützer hatten schon vor einiger Zeit aufgerufen, Fledermaus-Hausquartiere auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda unter www.fledermausschutz-fulda.de über einen Erfassungsbogen zu melden. Das Echo auf diese Aktion war überraschend. Da die Schutzbemühungen rein ehrenamtlich erfolgen, können die Meldungen nur langsam abgearbeitet werden. „Uns fehlen einfach die Leute, die sich bereit erklären, abends vor den Quartieren Fledermäuse zu zählen und die Hausbesitzer fachlich zu beraten.“, sagt Stefan Zaenker. Das Projekt läuft übrigens weiter. Falls jemand ein Fledermausquartier am Haus hat oder ein Hausquartier in der Region kennt, ist dieser aufgerufen am Projekt zur Meldung von Quartieren teilnehmen. Durch die Mithilfe möglichst vieler Bürger können wichtige Erkenntnisse über Verbreitungsgebiete und Quartiere der geschützten Fledermausarten gewonnen werden.

 

Aber auch dort, wo sich noch kein Fledermausquartier befindet, kann jeder durch das Anbringen eines sogenannten „Fledermausbretts“ an der Außenwand des Hauses einen kleinen Beitrag zum Fledermausschutz leisten. Eine einfache Bauanleitung und Hinweise zum richtigen Hangplatz finden sich auf der Homepage Fuldaer Fledermausschützer. Zum Schutz der Fledermausquartiere an Gebäuden hat der NABU Hessen zusammen mit dem Land Hessen schon vor einigen Jahren die Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ ins Leben gerufen. Hierbei sollen bestehende Fledermausquartiere erhalten und neue Quartiere geschaffen werden.

 

Jetzt konnten gleich drei dieser Auszeichnungen vorgenommen werden. In Uttrichshausen beherbergt die Familie Ina und Thomas Weiß mit Ihren Kindern ein Quartier der Zwergfledermaus. Über 20 Tiere nutzen im Sommerhalbjahr regelmäßig das Quartier unter dem Dach zur Aufzucht ihrer Jungen. Gleich 54 Zwergfledermäuse konnten beim Ausflug bei Reinhard Fischer und seiner Tochter Vanessa in Büchenberg gezählt werden. Josef Hohmann in Steinhaus hat an seinem Anwesen gleich mehrere Quartiere geschaffen. Als Besonderheit hat sich in einem von ihm vor dem Haus aufgestellten ausgehöhlten Baumstamm sogar eine Kolonie von 25 Bechsteinfledermäusen angesiedelt. Diese europaweit besonders geschützte Art wird im Landkreis Fulda sonst sehr selten gefunden.

 

Alle Hausbesitzer wurden mit einer von der der Umweltministerin Priska Hinz unterschriebenen Urkunde, einem Fledermausbuch und der Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ ausgezeichnet.

Fotos von Annette Zaenker, und Stefan Zaenker: